
Stefan Kramer - Mit 61 Jahren auf dem Weg zur HYROX-Weltspitze
Veröffentlicht am 06.06.2025
Vom Triathlon zur nächsten Herausforderung: Wie Stefan Kramer sich als Ausdauersportler neu erfindet
Wenn Stefan Kramer über seinen sportlichen Weg spricht, wird schnell klar: Hier steckt Leidenschaft, Ehrgeiz - und eine große Portion Lebenserfahrung dahinter. Mit 61 Jahren bereitet sich der Ausdauersportler auf die HYROX-Weltmeisterschaften in Chicago vor. HYROX, das sind intensive Kraft- und Ausdauerwettkämpfe - und für Kramer genau das Richtige: "Sport bedeutet Leben", sagt er. Eine Haltung, die ihn seit Jahrzehnten begleitet.
Ein Leben für Bewegung - mit vielen Etappen
Sein sportlicher Einstieg begann einst mit Tennis - sogar ein Probetraining bei Werder Bremen stand auf dem Plan. Doch bald zog es ihn mehr zum Ausdauersport. Im Marathon erreichte er mit 2:36:30 Stunden in Hamburg eine beachtliche Bestzeit. Auch im Triathlon war er über Jahre aktiv und erfolgreich. Ein besonderes Highlight: Beim Ironman in Lake Placid 2006 belegte er den 2. Platz im Gesamtfeld - bei über 2.500 Teilnehmenden.
Nach gesundheitlichen Einschnitten, darunter drei Krebserkrankungen in den letzten 25 Jahren, musste er sich mehrfach zurückkämpfen - und tat es auch. 2019 stieß er auf HYROX: eine Sportart, die genau seinem Naturell entspricht. "Abwechslungsreich, fordernd, ehrlich das ist genau mein Ding", sagt er.
Training mit Struktur - und aus Überzeugung
Kramer trainiert konsequent - sieben bis neun Einheiten pro Woche, meist alleine, aber regelmäßig auch im GREY GYM in Vechta. Dorthin fährt er mehrmals die Woche: "Ich komme gerne - nicht, weil ich muss, sondern weil es Spaß macht", betont er. Das GREY GYM ist für ihn nicht nur ein Trainingsort, sondern auch eine Community, die trägt.
HYROX verlangt seinem Körper einiges ab: Laufen, Rudern, SkiErg, Schlitten schieben, Wall Balls - und das alles auf Zeit. Seine Stärke liegt nach wie vor in der Ausdauer. Die schweren Kraftübungen kosten ihn dagegen mehr Überwindung, "aber gerade das motiviert mich."
Berlin als Test - mit Dämpfer
Am vergangenen Wochenende (15.-18. Mai) war Kramer in Berlin, um seinen letzten Testlauf vor Chicago zu absolvieren. Doch das Rennen lief nicht wie erhofft. "Ich hatte die Woche durchtrainiert und wollte den Wettkampf aus dem Training heraus machen. Das war in der zweiten Rennhälfte deutlich zu spüren - da bin ich richtig eingegangen", sagt er offen. Trotzdem nimmt er wichtige Erkenntnisse mit und weiß: "In Chicago soll es besser laufen."
Dort geht es vom 12. bis 15. Juni bei den Weltmeisterschaften an den Start. Ein Ziel, das er realistisch, aber fokussiert verfolgt - mit dem Anspruch, in seiner Altersklasse das Beste herauszuholen. Seine Frau wird ihn begleiten - eine Unterstützung, die ihm viel bedeutet.
Verbindung zur Region - mit sportlichem Fokus
Auch wenn Stefan Kramer nicht in Vechta lebt, ist er regelmäßig dort - das GREY GYM ist sein sportlicher Ankerpunkt. Die Motivation kommt nicht nur aus der eigenen Disziplin, sondern auch aus dem Umfeld. "Familie, Freunde und meine Trainingspartner - ohne sie wäre das so nicht möglich."
Motivation und klare Botschaften
Was ihm wichtig ist? "Junge Leute sollten öfter mal den Bildschirm ausmachen, sich bewegen und herausfinden, wie stark man sich selbst fordern kann", sagt er. Sportlich aktiv zu sein, auch mit Rückschlägen, sei kein Privileg - sondern eine Frage der Haltung. "Man muss einfach anfangen."
HYROX-Buddies, GREY GYM und Familie: Ein ehrliches Danke
Ein besonderes Dankeschön richtet Kramer an seine Wettkampfpartner Juli und Leo, mit denen er regelmäßig startet, sowie an das Team vom GREY GYM. "Wir unterstützen uns gegenseitig, wachsen gemeinsam - das macht einen Riesenteil der Motivation aus."
Stefan Kramer zeigt, dass Ehrgeiz, Freude am Training und ein klarer Kopf auch mit 61 noch der Schlüssel für sportliche Ziele sein können. Chicago wartet - Vechta wünscht viel Erfolg!
Foto: Hyrox Hamburg
Text: Cong Le