Stadtblick: Eberhard Jung

Stadtblick: Eberhard Jung

Veröffentlicht am 28.04.2025


Eberhard Jung ist seit über 40 Jahren mit Herz und Seele Musiker. Nach einer kaufmännischen Ausbildung folgte der Wechsel zur Kirchenmusik - mit Studien in Herford und Hannover sowie Weiterbildungen in Chorleitung.

Seit 2017 ist er Kantor in Vechta, wo er die Kantorei Vechta und den Seniorenchor "Spätlese" gründete. Mit Projekten wie dem Musical Chorlight Express oder den Wohnzimmerkonzerten "Klingenhagen 25" bringt er Menschen generationsübergreifend zum Singen und Zuhören.

Seine Überzeugung: Kultur ist keine Kür, sondern Grundlage unseres Zusammenlebens.


Welche Stationen haben deine Ausbildung und deinen musikalischen Werdegang geprägt?

Eberhard: Ich habe eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann absolviert und zudem eine Weiterbildung zum Handelsfachwirt abgeschlossen. Ich bin immer leidenschaftlicher Musiker gewesen. Als Jugendlicher habe ich Klavier- und Orgelspielen gelernt sowie im Kirchenchor und in der Jugendkantorei Siegen gesungen. Dies hat mich dazu bewogen, dass ich im Jahre 1992 nach einjähriger Vorbereitungszeit begonnen habe an der Hochschule für Kirchenmusik in Herford B-Kirchenmusik zu studieren. Danach habe ich das A-Kirchenmusikstudium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover absolviert. Es folgte ein Aufbaustudiengang in Chorleitung an der Hochschule in Herford. Von 2010 bis 2012 absolvierte ich dann noch berufsbegleitend den zweijährigen Masterstudiengang "Kinder- und Jugendchorleitung" an der Musikhochschule in Hannover.

Wie hat es dich nach Vechta geführt - und wie wurdest du dort Kantor?

Eberhard: Ich war 18 Jahre lang Kirchenmusiker und Stadtkantor in Korbach. Dann wurde 2017 eine A-Kirchenmusikerstelle als Kantor für die Ev. Luth. Kirchengemeinde Vechta neu eingerichtet und ich habe nach dem Bewerbungsverfahren den Zuschlag erhalten. Hier habe ich die Kantorei Vechta gegründet sowie den Seniorenchor "Spätlese". Außerdem bin ich für die Planung und Durchführung der Konzerte an der Klosterkirche verantwortlich.

Was reizt dich besonders an deiner Tätigkeit als Kantor?

Eberhard: Ein ganz besonderer Reiz, besser gesagt Faszination bei meinem Beruf ist es, dass ich immer mit vielen verschiedenen Menschen zu tun habe. Mein Schwerpunkt ist nach wie vor die Chorarbeit und die Stimmausbildung. Und in diesem Bereich begegne ich in meinem Beruf Menschen im Alter von 5 bis 88 Jahren.

Was begeistert dich - musikalisch wie menschlich - an dem, was du tust?

Eberhard: Die Kirchenmusik lässt mir viel Raum für eigene Ideen. Obwohl ich es immer auch mit festen Terminen zu tun habe, z. B. bei dem Gottesdienst oder Chorproben, so habe ich doch inhaltlich eine große Möglichkeit an freier Gestaltung. In der Chorarbeit merke ich immer wieder: singen macht etwas für den und mit dem Körper.

Unter dem Namen "Klingenhagen 25" laden meine Mitbewohner und ich regelmäßig zu Wohnzimmerkonzerten ein. Das Besondere an diesen Konzerten ist, dass es in einem privaten Raum aufgeführt wird.

Mit dem sogenannten Spätlese Chor Vechta haben wir ein Musical mit dem Namen "Chorlight Express" inszeniert. In dem Musical, welches übrigens im Mai 2025 eine Welturaufführung im Metropol Theater in Vechta ist, geht es um Episoden aus dem Innenleben eines Chores. Sehr sehens- und hörenswert!

"Message", sagt man heute oft - aber wie würdest du deine persönliche Botschaft formulieren?

Eberhard: Message - leider übernehmen Anglizismen zunehmend die deutsche Sprache, das gefällt mir nicht. In diesen politischen Zeiten, wo man nicht sicher weiß, was mit der Kultur geschehen wird, könnte meine Botschaft sein, dass ich mich für Musik und Kultur einsetze. Kultur ist das, was uns Menschen ausmacht und wichtig für unser gesamtes Leben ist. Kultur ist nicht die Sahne auf dem Kuchen, sondern die Hefe im Teig des Lebens. Musik ist und bleibt Gemeinschaft. Sie ist die einzige internationale Sprache. Ich brenne für gemeinsames Musizieren.

Wie stellst du dir deine persönliche Zukunft vor?

Eberhard: Eines weiß ich sicher, Musik und Kultur wird mich stets begleiten, auch wenn ich es irgendwann einmal nicht mehr hauptberuflich mache.


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