Stadtblick: Ulf Dunkerbeck

Stadtblick: Ulf Dunkerbeck

Veröffentlicht am 01.04.2025


Ulf Dunkerbeck ist über mehr als 40 Jahren sportlich und hier vor allem mit dem Handball unterwegs. Im wahrsten Sinne verfolgt der ehemalige Dozent an der Uni Vechta den aktuellen lokalen, aber speziell auch den überregionalen Handball.

Er war einer der renommiertesten Handballtrainer in der Region. In Lohne / Cloppenburg/Barnstorf und Vechta hat er sowohl mit Männern und Frauen, als auch im Jugendbereich seine Spuren hinterlassen.


Du bist 1975 beruflich zur Uni Vechta gewechselt. Schon ein Jahr später warst du Trainer der Cloppenburger Handballer. Wie läuft so etwas, d.h. wie wird man eigentlich (Handball-) Trainer?

Ulf: Ich habe schon als Student in der Nähe von Goch am Niederrhein als Internats-Sportlehrer gearbeitet. Mit dieser Erfahrung bin ich in Sendenhorst Referendar geworden, habe dort erfolgreich eine Schulmannschaft aufgebaut, deren Entwicklung Teile meiner Examensarbeit darstellen sollte. Der örtliche Handballverein, der zufällig einen Trainer für seine Männermannschaft suchte, wurde so auf mich aufmerksam und ich hatte meine erste Trainerstation - so ging das.

Als ich dann in Vechta 1975 meine berufliche Laufbahn fortsetzte, war es auch wieder der Zufall, der mich höherklassig auf die Trainerbank 'beförderte'. Der TV Cloppenburg war auf Trainersuche, "es gibt da an der Uni Vechta einen Mann, der mit der SG Sendenhorst erfolgreich war" hieß es beim Casting. Nach ein paar Gesprächen hatte ich den Job - so entwickelte sich das.

Du warst als Trainer mit Kindern, Jugendlichen, Männern und Frauen tätig. Ein eher ungewöhnlicher Weg. Gab es dabei unterschiedliche Motivationen?

Ulf: Darf ich das an zwei Beispielen erläutern: Eine starke SFN Vechta Oberliga-Männergeneration habe ich Anfang der 90er Jahre saisonbezogen gecoacht.

Ein richtiges Langzeitprojekt startete ich später mit 10-jährigen Mädchen des SFN Vechta mit der Zielsetzung, sie handballerisch über die Jahre leistungsorientiert zu entwickeln. Mit einem großen Teil der Spielerinnen konnten wir dann 2014 den Aufstieg in die 3. Liga feiern. Ein erfolgreiches Projekt also, welches mir eine Herzensangelegenheit mit hohem emotionalem Eigenanteil war. Mein Zugang zum jeweiligen Verein bzw. zu einer Mannschaft war jeweils von unterschiedlichen Aspekten geleitet. Wichtig war mir immer die Selbstbestimmtheit in der Arbeit wie in der Dauer meines Engagements.

Du fährst in jedem Jahr der deutschen Handball-Nationalmannschaft 'hinterher', besuchst Europa- und Weltmeisterschaften und olympische Spiele, auch in den abgelegensten Orten. Was zieht dich dahin? Nur der Handball?

Ulf: Richtig, einmal natürlich die Freude auf spannende Spiele mit handballerischen Höhepunkten. Erfolge der deutschen Handballer wie die Weltmeisterschaft 2007 in Köln oder der EM-Titel in Krakau 2016 waren echte Highlights. Bei den Reisen nehmen wir aber auch zunehmend die Kultur anderer Länder, Sehenswürdigkeiten und lukullische Besonderheiten in den Blick.

Die WM 2017 in Qatar ist mir besonders in Erinnerung: Ein wunderschönes Land mit orientalischem Flair, imposanter wirtschaftlicher Entwicklung. Solche Reisen öffnen aber auch die Augen auf politische Systeme und Probleme wie der Arbeitsmigration.

Mal weg vom großen Handball: Du verfolgst sicherlich auch den lokalen Handball?

Ulf: Ja klar, ich bin oft und gerne unterwegs. Ich freue mich über den sehr positiven Weg des Handballs in Vechta. Mein besonderes Augenmerk gilt der nachhaltig erfolgreichen Entwicklung des Frauenhandballs. Die Mädels haben die Qualität für einen Aufstieg in die 3. Liga. Begeistert bin ich auch vom Basketball, der mich dank des wunderbaren Projektes Rasta Vechta in seinen Bann gezogen hat.

Du warst auch im Nachbarort Lohne ein gefragter Trainer, hast die Frauen und Männer trainiert?

Ulf: Ja, das war auch eine sehr schöne Etappe. Mit den Männern haben wir vor Picke Packe voller Halle um den Aufstieg in die Oberliga gespielt. Bei den Frauen klappte das dann tatsächlich. Im ersten Jahr Vizemeister und im zweiten Jahr dann ein sicherer Durchmarsch in die damalige 4. Liga. Es war leider das letzte Mal, dass man in Lohne höherklassigen Handball gesehen hat. Zurzeit gibt es wieder Initiativen in dieser Richtung, hoffentlich klappt das.

Sind dir denn in deinen Trainerjahren Spieler und/oder Spielerinnen im Gedächtnis geblieben, welche 'mitverantwortlich' waren für sportliche Erfolge?

Ulf: Eine schwierige Frage, da könnte ich viele aufzählen. Es waren vor allem Handballer und Handballerinnen, die mit ganzem Herzen und einer hoch angelegten Eigenmotivation die Wege mitgegangen sind. Erfolge waren dann schon beinahe erwartbar und selbstverständlich.


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